Hier gibt es alle Details zu den Richtern, den Teilnehmern, ihre Ergebnisse, Berichte und Bilder. Viel Vergnügen!

 

Der 2. Mock-Trial "An der Klifflinie" am 17.05.2015

Richter: Tom Boyd (GB)  Michael Hahn (D)

Chief-Steward: Julia Brendebach

 

Ein schöner Tag im Kreise von Gleichgesinnten und toller Hundearbeit geht zu Ende!

Herzlichen Glückwunsch den Platzierten!

 

Novice:

Kathrin Golze mit Back to the Roots Genie, exc. 1. Platz

Ute Blendinger mit Westmacott Daranta, exc. 2. Platz

Simone Hahn mit Davina von der Klifflinie, exc.

Marlene Lackner mit Clockwork Autumn Sage, exc.

Knut Püchner mit Radclyffe´s Graigavon, sg.

Klaus Farr mit Duals Hope Lou, gut

Corinna Lehnert mit Queenhill von den Steinernen Jungfrauen, NC

David Marar mit Dorrell von der Klifflinie, NC

Melanie Siebert mit Piper m Melodie of Golden Spirit, NC

Doris Zeller mit Birchfen Bealtaine, NC

Monika Schoenbach mit Bonniebrook´s Cullen Cate, el,

Ute Leschik mit Bonniebrook´s, el

 

Open:

Michele Wassmuth mit Dover´s Marliese of Enigmatic Patience, exc. 1. Platz

Wolfgang Köhler mit Stonehunter Indiana, exc. 2. Platz

Monika Schoenbach mit Bonnibrook´s Bracora Jule, exc.

Manfred Bauer mit Stonehunter Ivory Gold, sg

Claudia Holl mit Hollygreen´s Ardlynn, gut

Wolfgang Fendinger mit Bonniebrook´s Cumnock Carney, gut

Silke Zimmermann mit Willing Worker Amber, NC

Andreas Brode mit Carrickview Chestnut, NC

Rainer Kern mit Stonehead Agito, NC

Vanessa König mit Crown Joelle von der Königsburg, NC

Ursula Scholz mit Apache aus der Perlenbank, NC

Marion Köhler mit Stonehunter Eging Mike, NC

Elke Rauer mit Joana vom Hirschthürl, el.

 

 

Hier gibt es eine bunte Mischung von Bildern aus der Novice- und Openklasse.

 

Wir bedanken uns bei den Sponsoren in 2015: S. Zimmermann, FIREDOG, Terra Canis, M&M DOG and Shoot,

 

Ein Bericht und Bilder des Mock-Trials "An der Klifflinie" 2015 erschien in der Clubzeitung des DRC e. V. in der Juli/August Ausgabe.

 

 

 

Bericht Novice-Klasse  Kathrin Golze:

 

Von Augenwischerei und Aufläufen. Ein Bericht zum Mock  Trial „An der Klifflinie“ 2015

 

Nachdem mich eine gute Freundin davon überzeugt hatte, dass wir eigentlich mal bei einem „Mock Trial“ (Wer spottet hier wem??? To mock – verspotten) starten könnten, nahm ich mir ein Herz, schaute nochmal etwas hilfesuchend zu Genie und meldete uns alsbald an. Meine Freundin tat es dann ebenso und wir bekamen auch wirklich beide einen Platz in der Novice (Novice= Anfänger, absolut passend für uns).

 

Je näher der Tag des Trials rückte, desto mehr erwischte ich mich dabei, im Internet nach Erfahrungsberichten und Prüfungsordnungen zu kruschteln…

 

„Aufgrund der schwierigen Bedingungen für Niederwild in Deutschland bietet sich zur Überprüfung zuchtrelevanter, retrievertypischer Eigenschaften die Durchführung von Mock-Trials an. Ziel eines Mock-Trials ist es, mithilfe von Dummys möglichst jagdnahe Field-Trial-Situationen nach britischem Vorbild zu simulieren. Field-Trials sind Prüfungen, die abgehalten werden, um die Arbeit von Jagdhunden anlässlich einer praktischen Jagd mit natürlichem Wild beurteilen zu können. Ebenso wie bei einem Field-Trial sollen auch bei einem Mock-Trial diejenigen Hunde herausgestellt werden, welche die Richter am Prüfungstag aufgrund ihrer Qualitäten überzeugen.“ (DRC, PO Mock Trials)

 

 Um den Jagdcharakter der Prüfungen zu unterstreichen, sollen zur Abgabe der notwendigen Schüsse Flinten verwendet werden.“

 

(Huh, mein Hund kennt gar keinen Flintenschuss, wir gehen regelmäßig auf WTs, aber mehr als 9mm mit einem Stock verlängert hat sie noch nicht erlebt, wird sie irritiert sein…?)

 

Grundsätzlich wird bei einem Mock-Trial ebenso wie bei einem Field-Trial die Arbeit im Feld bewertet. Da eine tatsächliche Jagd simuliert wird, gleicht keine Situation der anderen und jeder Apport ist anders.“

 

Ok, also so viel zur grauen Theorie. Der Tag des Testes brach an und das erste was mich erreichte war eine AB Nachricht meiner Freundin:“ Ich habe verschlafen, was ein Sch…, mir reicht es nicht mehr…, aber ich bin mir sicher Ihr schafft das!“

 

So fuhren wir dann zwar alleine, aber mit vielen guten Wünschen nach Gerstetten an die „Klifflinie“. Dort erwartete uns eine nette Truppe von erfahrenen wie unerfahrenen MockTrialern und die Anmeldung und Startplatzziehung verging wie im Fluge… Eine kurze Ansprache der Sonderleitung (Simone Hahn, ich denke man ahnt nicht wieviel Aufwand so ein Event ist wenn man so etwas nicht selber mal organisiert hat, herzlichen Dank!!!). Und ein kurzes Hallo der Richter: Michael Hahn und Tom Boyd und schon ging es ab ins Gelände.

 

Meine Hoffnung durch eine späte Startnummer mal schauen zu können wie alles so läuft wurde durch meine Nummer 2 zerschlagen, aber so hatte die Aufregung nicht wirklich Zeit sich einzunisten;-)

 

Die zwei Richter stehen rechts und links von der restlichen „Line“ (manchmal auch mehr ein Pulk) und haben je 2 Teams, die unangeleint neben Ihnen her laufen, niedrige Startnummer rechts (ich glaube ich kann es mir jetzt merken nachdem Tom mich mindestens 3 mal verschieben musste und trotzdem höflich blieb;-)).

 

Also 4 Prüflinge, die Richter und der Rest der Line startete einen WalkUp (Walkup = Auflauf). In der ersten Runde fiel für jeden der Hunde eine Markierung, die er nach Freigabe vom Richter arbeiten durfte. Nachdem von hinten auf einmal der Ruf „Hase“ erscholl wurde einem klar, dass es bei einem WalkUp ein Vorne und ein Hinten gibt bei dem schnelle Drehungen und ein aufmerksamer Hund eindeutig von Vorteil sind. Nach dem Ruf fiel ein Schuss, wobei die Ausrichtung der Flinte einem anzeigen sollte wo ungefähr der „Hase“ liegt. Das Team mit der Nummer 1 hat wirklich sein Bestes gegeben, aber der „Hase“ muss sich abgeduckt haben und die nahe Waldkante zog so stark, dass ich meinen ersten Eye Wipe erlebte (Eye Wipe – Augenwischerei). Der erste Hund fand das Dummy nicht und in so einem Fall wird der nächste Hund geschickt – Startnummer 2 – also wir.

 

Ich hatte zumindest den Vorteil von den Bewegungen des ersten Hundes her zu wissen, wo das Dummy wahrscheinlich nicht ist. Genie hat sich super führig gezeigt und nachdem sie merkte, dass Frauchen auch nicht genau weiß wo die Beute liegt immer wieder ein Stück neues Gebiet durchforstet. Nach gefühlten 10 Minuten, dass typische Herumreißen und Zack an der Waldkante im hohen Gras hatte sich das Kerlchen versteckt.

 

Wir kehrten in den Pulk zurück und konnten erst einmal durchatmen. Der Walk Up ging weiter hügelabwärts, es wurde weiter nach vorne und nach hinten gearbeitet, dann waren wir wieder dran diesmal auf der linken Seite der Line bei Michael Hahn. Ableinen und los. Vor die Line hügelabwärts fällt eine Markierung, rechts von der Line wird ein Wachholderbusch beschossen. Erst jetzt erfährt man was der eigene Hund arbeiten soll. Das beschossene Blind ist unseres, also sauber Ausrichten, ruhig durchatmen und den Hund parallel zur Line (ca 5m Abstand) schicken. Oops , sie will nach der Line rechts abbiegen, Pfiff, mit der linken Hand nach hinten schicken, huh sie ist auf der falschen Seite vom Wind an dem Buschen vorbei, tüttüt, linke Hand etwas raus Suchenpfiff, wieder das Herumreißen, Zack sie hat es! Atmen!

 

Jetzt holt das 2te Team die Markierung. Nur ein kurzes Handling, dann konnten wir beide anleinen und ein ganzes Stück entspannter in den Pulk zurück.

 

Nachdem jedes Team 3 Dummies geholt hat, kommen die Richter zusammen und entscheiden welche Teams weiter geprüft werden. Wenn man als Team einen Ausschlussfehler gemacht hat (Dummy nicht gefunden, Einspringen, Fiepen) bekommt es sofort ein „Eliminee“ (eliminee – ausgeschieden) und wird nicht weiter geprüft. Nach den ersten 3 Dummies entscheiden die Richter welche Teams ihnen am besten gefallen haben, die anderen Teams bekommen ein „non-classee“ (non-classee – nicht in der Bewertung) und werden auch nicht weiter geprüft. Gründe ein Non-Classee zu bekommen sind, Fragen des Hundes, Hund reagiert nicht auf Kommandos, Zögerliches Hinausgehen oder Hereinkommen, etc.

 

Wir durften weitermachen. Also wieder aufstellen, natürlich falsche Seite vom Richter;-) und wieder los. Diesmal fielen die Markierungen über eine Kuppe und wieder wusste man nicht welche der eigene Hund arbeiten sollte bis man das Startsignal vom Richter bekam. Man weiß auch oft nicht welche Seite der Line arbeitet, da sich die Richter und der Stewart mit Handzeichen abstimmen, je nach dem, ob die zu prüfenden Teams noch eine Markierung, einen Teil einer Doppelmarkierung oder ein Blind brauchen. So gab es für uns noch 2 Markierungen mit nicht sichtigen Fallstellen, die Genie prima gearbeitet hat.

 

Wesentlich entspannter gingen wir zurück zu dem mit Kaffee und Kuchen ausgerüsteten Pavillon, der von einem fleißigen Helfer schon früh morgens aufgebaut wurde.

 

Ein ganz herzliches Danke an all die, die uns unseren ersten Mock Trial ermöglicht haben: Simone Hahn (Sonderleitung), Michael Hahn und Tom Boyd (Richter), Julia Brendebach (Chief Steward), dann gab es noch einen Dog Handler Steward und natürlich die Flintenschützen und Werfer.

 

Gesponsert wurde der Ganze Event von Firedog und Dog and Shoot, was auch für tolle Preise sorgte. Für die Platzierten gab es Dummies in allen Formen und Farben (Firedog) und für den 1. Platz noch ein Flintenseminar (Dog and Shoot).

 

Toll auch, dass der Revierpächter es ermöglichte diese tolle Hanglage für den Mock Trial zu nutzen.

 

Für Genie und mich war es eine tolle Erfahrung einen solchen Event mitzuerleben. So wie ich es verstehe kommt es einer Jagd um einiges näher als ein Working Test mit seinen doch festeren Strukturen.

 

Gestern Abend hat mich meine Freundin wieder angerufen, „Mensch, hast Du nicht Lust….“ ;-)

 

Kathrin Golze mit Back To The Roots Genie

 

 

 

Bericht der Open-Klasse von Michéle Waßmuth:

 

Mock Trial „An der Klifflinie – Prädikat „sehr empfehlenswert“

 

Beim Blick Anfang des Jahres auf die diesjährigen Workingstestveranstaltungen fiel mir der Mock-Trial an der Klifflinie ins Auge. Ein Mock Trial…eine Jagdsimulation mit grünen Leinensäckchen – „dabei werden nicht nur Einzelsituationen der Jagd als Aufgabe für die Hunde nachgestellt (Workingtest), sondern man versucht bei Mock Trials eine Jagd (Field Trial) in ihrem Gesamtablauf und mit allen Situationen nachzustellen“, so die Definition im www…aha interessant, dachte ich. Hört sich nach einer spannenden Abwechslung zu den normalen WTs an; die Neugier war meinerseits geweckt.

 

Und die Neugier wurde auch keineswegs enttäuscht ;-) – und die Spannung war bis zur letzten Minute vorhanden.

 

13 Hundeführer traten in der O an und stellten sich der Herausforderung. Runde für Runde stellte uns das Richterteam neue Aufgaben…Blinds, Treiben, Markierungen vor und hinter der Line – man wusste nie wo wann was passiert und so war die volle Aufmerksamkeit seitens des Hundes und des Hundeführeres gefordert. Genau diese Unvorhersehbarkeit der zu arbeitenden Dummys machte die Besonderheit aus und stellt den wohl größten Unterschied zu den normalen WTs dar.

 

Nach jeder Runde wurde entschieden welche Teams ausschieden und welche in die nächste Runde kamen.  Am Ende schafften es noch sechs Gespanne in die letzten Runde – und das Besondere daran war, dass die letzte Runde ausschließlich aus Goldens bestand. Dieser Umstand war dann I-Tüpflechen für die solidarische, herzliche Stimmung untereinander. So wurde gemeinsam um das ein oder andere Säckchen gezittert, mitgefiebert, gejubelt und gelacht. Ganz besonders in Erinnerung sind mir von diesem Tag die strahlenden Augen unserer Hunde und das stolze Grinsen mit Dummy im Fang; auch wenn es das ein oder andere Mal nicht ganz mit der korrekten Ausführung geklappt hat.

 

 

 

Für eine besondere Wohlfühlatmosphäre hat das gesamte Orga-Team hier gesorgt - für das leibliche, mentale und vierbeinige Wohl wurde bestens gesorgt. An dieser Stelle ein herzliches Danke an die Sonderleitung, Richter und die vielen Helfer. Es war eine wirklich klasse Veranstaltung und so ein Mock-Trial ist eine tolle Sache und bekommt ganz klar von mir das Prädikat „sehr empfehlenswert“ ;-).

 

 

 

Michèle Waßmuth mit Dover’s Marliese of Enigmatic Patience und Klaus-Norbert